Spitzenleistung im Team: Kompetenzen, die den Unterschied machen
Florian Achermann, 21. Februar 2024
Das Ergebnis, 18’097, überraschte mich; ursprünglich hielt ich meine Eingabe für eine Schnapsidee. Ich dachte: “Da kommt nix raus”. Als ich den Begriff in das Suchfeld tippte, war ich skeptisch, doch nach dem Betätigen der Enter-Taste zeigte sich die Zahl 18’097. Diese machte zum Zeitpunkt der Suche mehr als 20 Prozent aus. Über 20 Prozent der am 20. Februar 2024 auf einer Job-Plattform gelisteten Stellenanzeigen forderten Teamfähigkeit. Das Wort “Team” erschien sogar in 53’351 von insgesamt 85’963 Jobangeboten. Doch wo erlernen wir tatsächlich effektive Teamarbeit? Obwohl man in vielen Unternehmen schnell Teil eines “Teams” wird, stellt sich die Frage, was Hochleistungsteams auszeichnet, die gemeinsam ihr volles Potenzial entfalten. Teams, die verstehen, dass sie mehr sind als nur die Summe der individuellen Fähigkeiten und Kompetenzen.
Was Andere bereits dazu geschrieben haben
Es existieren zahlreiche Theorien und Modelle zu diesem Thema, darunter:
- Tuckmans Phasen der Gruppenentwicklung (Forming, Storming, Norming … ihr wisst, wie es weitergeht),
- Lencionis Fünf Dysfunktionen eines Teams (Fehlen von Vertrauen, Angst vor Konflikten, Mangel an Engagement usw.),
- Hackmans Fünf Faktoren für effektive Teamarbeit (klares und überzeugendes Ziel, fördernde Struktur, unterstützendes organisatorisches Umfeld etc.),
- Belbins Teamrollen (wie z. B. Implementierer, Koordinator, Neuerer, Spezialist …),
- Katzenbach und Smiths Modell (Fünf Ebenen, Arbeitsgruppe bis Hochleistungsteams),
- Googles Projekt Aristotle (Psychologische Sicherheit, Verlässlichkeit, Struktur und Klarheit, Bedeutung der Arbeit und Einfluss auf das Arbeitsergebnis).
Doch welche Teamkompetenzen sind erforderlich, um effektiv und effizient durch Forming, Storming, Norming bis zum Performing zu kommen? Wie schafft es ein Team wirklich, zu einem Hochleistungsteam nach Katzenbach zu werden?
Die zehn Teamkompetenzen
Um mit deinem Team (oder vielleicht der aktuellen Arbeitsgruppe) zu einem Hochleistungsteam zu werden, sind bestimmte Kompetenzen erforderlich. Diese müssen nicht nur bei allen Teammitgliedern vorhanden sein, sondern auch aufeinander abgestimmt und durch Übung perfektioniert werden. Diese Kompetenzen ermöglichen es dem Team, effektiv zusammenzuarbeiten, Herausforderungen zu meistern und herausragende Ergebnisse zu erzielen. Ein Hochleistungsteam entsteht nicht zufällig; es erfordert eine bewusste Anstrengung zur Entwicklung und Pflege folgender zehn Schlüsselkompetenzen:
- Kommunikationskompetenz: Grundlage für effektive Teamarbeit und die Vermeidung von Missverständnissen. Hier der Link auf den Artikel zum Thema Kommunikation.
- Konfliktlösungskompetenz: Wichtig für das Lösen von Meinungsverschiedenheiten auf eine Weise, die das Team stärkt. Ein klares Verständnis darüber, was Konflikte sind, wie Kolleg:innen persönlich und das Team als System auf Konflikte reagiert, sowie das Erlernen von konfliktregulierenden Methoden und Massnahmen.
- Zusammenarbeit und Kooperation: Betont die Bedeutung des Teilens von Ressourcen und des gemeinsamen Arbeitens.
- Interpersonelle Sensibilität und Empathie: Fördert ein unterstützendes Arbeitsumfeld durch Verständnis und Berücksichtigung der Gefühle und Bedürfnisse anderer. Zentral für die psychologische Sicherheit.
- Führungskompetenz: Es geht um die Kompetenz, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen und weiterzuentwickeln, damit das Team über einen gemeinsamen Zweck, ein gemeinsames Ziel und ein gemeinsames Vorgehen verfügt. Das Team versteht es, wie es die gemeinsame Arbeit abstimmt und auf ein gemeinsames Ziel ausrichtet.
- Entscheidungsfindung: Erfordert, dass Teams gemeinsame Entscheidungen treffen können, die ihre Ziele und Prioritäten reflektieren. Hierfür ist ein umfangreiches Methodenset und das gemeinsame Wissen darüber, wie das Team dieses umsetzen kann, notwendig. Dazu gibt es bereits folgenden Artikel von uns: Entscheiden im Team – die Matrix
- Anpassungsfähigkeit und Flexibilität: Nach aussen ermöglicht es Teams, effektiv auf Veränderungen zu reagieren. Nach innen müssen eigene Denkstile und Handlungsmuster kompatibel zueinander und gegenseitig anschlussfähig gemacht werden, ohne dabei Diversität und Authentizität zu verlieren. Zudem ist es wichtig, den eigenen Arbeitsrhythmus an die der anderen anzupassen, um eine solide Basis für die weitere Entwicklung zu schaffen.
- Zielorientierung und Ergebnisfokussierung: Konzentriert sich auf das Erreichen spezifischer Ziele und Ergebnisse.
- Problemlösungskompetenz: Umfasst die Kompetenzen, Herausforderungen, Problemstellungen systematisch zu identifizieren und zu adressieren. Es gilt, verschiedene Methoden und Herangehensweisen im Team zu beherrschen, um diese zu lösen.
- Selbstmanagement und Eigeninitiative: Unterstreichen die Wichtigkeit der Selbstorganisation und der Motivation, aus eigener Initiative zu handeln. Diese Kompetenzen umfassen auch die Fähigkeit zur emotionalen Selbststeuerung im Teamkontext. Sie betreffen den Umgang mit internen Konflikten oder Aufgaben, die momentan als uninteressant oder unangenehm empfunden werden, und die Fähigkeit, persönliche Vorbehalte temporär zum Nutzen des Teams zurückzustellen.
Wir werden uns in zukünftigen Artikeln detailliert mit jeder Teamkompetenz beschäftigen.
Wo steht euer Team? Welche Kompetenzen beherrscht euer Team bereits gut? An welchen arbeitet ihr? Teilt mit uns eure Erfahrungen in den Kommentaren.
Oder schreibt uns direkt an. Wir, Florian Achermann, Moreno della Picca, Reto B. Ruegger, Romeo Ruh und Stefan Iten freuen uns darauf.
Bei eevo ag unterstützen wir euch, euer Team zu einem Hochleistungsteam zu entwickeln. Mit Spass an der Arbeit und positiver Wirkung für die Kundschaft.