Fehler als Innovationsquelle

Moreno Della Picca, 16. April 2025

«Systematisches Fehlermanagement ist wie das Reinigen eines Filters: Es entfernt Verunreinigungen und sorgt dafür, dass der gesamte Prozess effektiver und effizienter läuft.»

 

Idee: Michael Frese zeigt, dass ein systematisches Fehlermanagement nicht nur Kosten senkt, sondern auch die Innovationskraft von Organisationen massgeblich erhöht. Unternehmen, die Fehler offen thematisieren und als Lernquellen nutzen, sind langfristig erfolgreicher.

Ziel: Fehler sichtbar machen, bevor sie grosse Schäden verursachen, und sie als Ressource für Innovationen nutzen. Unternehmen, die eine agile Haltung einnehmen, können Fehler besser in Lernprozesse integrieren.

Umsetzung:

  • Fehlererfassung durch „Failure Reports“ und offene Fehlermeetings, um Muster zu identifizieren und Ursachen zu analysieren.
  • „Failure Awards“ einführen, um aus Fehlern zu lernen und innovative Ansätze zu belohnen.
  • Führungsteams reflektieren regelmässig, welche Prozesse durch Fehler verbessert werden können, um ineffiziente Strukturen anzupassen.
  • Implementierung eines kontinuierlichen Feedback-Prozesses, bei dem Teams Fehler analysieren und Optimierungsvorschläge erarbeiten.
  • Entwicklung eines strukturierten Fehlerlernsystems, das nicht nur individuelle Fehler dokumentiert, sondern systemische Schwachstellen aufdeckt.
  • Einführung eines „Safe-to-Fail“-Rahmens, in dem bewusst kleine Experimente durchgeführt werden, um Innovationen zu testen, ohne grössere Risiken einzugehen.
  • Fehlermanagement als festen Bestandteil der Unternehmenskultur etablieren, indem die Führungsteams Vorbilder für eine offene Fehlerkultur sind und gezielt in agilen Lernprozessen geschult werden.

 

Beispiele:

Apiumhub (Spanien): Agile Feedback-Schleifen in der Softwareentwicklung Brainhub (Polen): Optimierte Feedback-Schleifen für B2B-Lösungen
Methode/Tool:

  • Feedback Loops: Iterative Prozesse zur Analyse von Fehlern und Optimierung von Softwareentwicklungszyklen.
  • Safe-to-Fail Experimente: Kleine Tests zur Validierung neuer Ansätze mit minimalem Risiko.
Methode/Tool:

  • Automatisierte Feedback-Systeme: Tools wie Zendesk (klassische Helpdesk-Software) oder Intercom (Conversational-Platform) zur Echtzeit-Erfassung von Kundschaftsfeedback und Weiterleitung an relevante Teams.
  • Lead Time for Changes: Messung der Zeit zwischen Fehlererkennung und Implementierung von Lösungen zur Optimierung der Prozesseffizienz.
Umsetzung: Apiumhub, ein Technologieunternehmen in Barcelona, nutzt Feedback-Schleifen, um Fehler in Software-projekten frühzeitig zu erkennen und systemische Ursachen zu beheben. Safe-to-Fail Experimente ermöglichen es Teams, innovative Lösungen zu testen, ohne grössere Risiken einzugehen. Umsetzung: Brainhub nutzt automatisierte Feedback-Systeme, um Fehler in B2B-Lösungen schnell zu erkennen und systemische Verbesserungen vorzunehmen. Die Lead Time for Changes wird kontinuierlich überwacht, um die Agilität des Unternehmens zu steigern.
Wirkung:

  • Schnellere Markteinführung: Verkürzung der Entwicklungszeit durch iterative Verbesserungen.
  • Höhere Kundschaftszufriedenheit: Anpassung von Softwarelösungen an reale Nutzer:innen-bedürfnisse durch kontinuierliches Feedback.
Wirkung:

  • Effizienzsteigerung: Verkürzung der Zeit zwischen Fehlererkennung und Lösung um 25 %.
  • Kundschaftszufriedenheit: Höhere Retention-Raten durch schnelle Anpassung an Kundschaftsbedürfnisse.

 

 

 

Kapitel 1: FEHLER ALS SPRUNGBRETT: FÜHRUNGSTEAMS FÖRDERN EINE NACHHALTIGE LERNKULTUR

Kapitel 2: DIE LERNENDE ORGANISATION: STRATEGIEN FÜR FÜHRUNGSTEAMS

Kapitel 3: SHARED LEADERSHIP: FÜHRUNG GEMEINSAM GESTALTEN 

Kapitel 4: GROWTH MINDSET: FEHLER ALS ENTWICKLUNGSHEBEL NUTZEN

Kapitel 5: DOUBLE-LOOP LEARNING: FEHLER ALS TIEFERE LERNMÖGLICHKEIT NUTZEN

Kapitel 6: PSYCHOLOGISCHE SICHERHEIT: DER SCHLÜSSEL ZUR FEHLERKULTUR RESP. LERNKULTUR

Kapitel 7: FEHLER ALS INNOVATIONSQUELLE

Kapitel 8: FEHLERANALYSE UND PROZESSOPTIMIERUNG

Kapitel 9: DIE ZUSAMMENFASSUNG: FEHLER ALS SPRUNGBRETT